Hitzeschlacht in den Pyrenäen

Bericht vom Mittwoch, 27. Juni 2012 (4. Radtag)

Wie vermutet war die heutige Tour nach der gestrigen Königsetappe heute auch "nicht ohne".




Diese Etappe haben wir den Gründungväter des RCB's und den großen Tour-Erfolgen in Magenta gewidmet.
Mit unseren magenta Trikots waren wir natürlich "auffällig" und wurden des öfteren angefeuert und angesprochen ;-)





Auf dem Programm standen 5 Pässe, die zunächst immer länger und zum Schluss zwar kürzer, aber steiler wurden





Die ersten beiden schönen Anstiege auf den Col d'Azet und den
Col de Peyresourde mit 7-9 % sind wir ganz locker im Gruppetto hoch und runter gefahren, wobei die Steigungen bereits härter waren als die gestrigen.



 

Danach kam der Col de Bales bei dem die Mittagshitze bereits ein häufiges Nachfüllen der Trinkflaschen erforderte.


Im Vorfeld hatten wir über diesen Pass am meisten diskutiert, weil er angeblich gefährlich auf der Abfahrt sein sollte. Nun haben wir unsere eigenen Erfahrungen gemacht und meinen nun: Alles kein Problem! Die Abfahrt war gut zu bewältigen, auch wenn sie steiler und enger war als alle bisherigen Abfahrten.

Einzig gab es sowohl auf dem Anstieg, als auch in der Abfahrt gab es immer wieder längere Abschnitte mit Split die uns Erinnerungen an das Schaltauge von Lutz wach werden ließen, aber dieses Mal gab es keine Panne.

Danach kam das Anstrengendste des Tages. In St. Beart haben wir uns bei 40 Grad (!!) in praller Sonne auf den knackigen Anstieg zum Col de Mentè aufgemacht. Um unter diesen Bedingungen die 850 Höhenmeter auf 9 km Länge zu schaffen, gab's unten nur eines: Autopilot auf  ca. 9 km/h, Kopf ausschalten, kurbeln, kurbeln und trinken... 

Wie gut, dass es oben kaltes, frisches Wasser gab.

Den letzten Anstieg auf den Col d'Aspet hatten wir mit 4 km eigentlich gar nicht mehr auf dem Schirm, aber da ging's dann richtig hoch. Mit bis zu 17 % Steigung hatte er es nach 3.200 Höhenmeter an diesem Tag dann in sich. Aber die schattige Strecke durch Mischwald hat unsere Kräfte noch mal mobilisiert, so dass wir mit einem Endspurt nach 140 km und 3.650 HM in unserem heutigen Zielort Castillon-en-Couserans in einer netten Unterkunft ankamen.
Hier haben uns Soleyn und Michel in ihrem Chambre d'Hote mit leckerer und reichlicher ökologischer, vegetarischer Küche verwöhnt und und uns die Strapatzen der "Hitzeschlacht" in der Pyrenäen vergessen lassen.

Bislang gab es ja auf unserer Tour nur blauen Himmel und Sonne. Aber gegen Abend hat sich hier was zusammengebraut und des gab einen heftigen Hagelsturm. Wir hoffen, dass sich zumindest die Temperaturen abgekühlt haben und wir morgen wieder bei Sonnenschein und kühleren Temperaturen losfahren können...

Spruch des Tages: "Och, da oben ist ja schon oben!" (mit Blick auf den 1,5 km entfernten Col d'Azet)  

1 Kommentar:

  1. Total gut geschrieben.
    Ich fühlte mich an den Anstieg zum Col de la Bonette erinnert, als wir in Gluthitze in Jausiers nach dem Mittagessen los fuhren.
    Ein Unterschied: unser Autopilot stand auf 6 km/h. "Wohlfühltempo"
    Gratulation!
    Bruno

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