Endspurt zum Mittelmeer


Bericht vom Freitag, 29. Juni 2012  (6. und letzter Radtag)

Zum Frühstück gab es gleich 1250 HM am Stück auf dem zweitlängsten Anstieg (20km) auf den zweithöchsten Gipfel (2001 m): den Col de Pailhères.

Die Abfahrt war mustermäßig. Eine Haarnadelkurve reihte sich an die andere, die wir übrigens auch gerne in
die andere Richtung gefahren wären.

Mit dem 2. Paß, dem Col des Moulis und dem folgenden Col du Garavel, änderte sich schon die Landschaft, Vegetation und Architektur in Richtung eines südländischen Flairs.

Und den letzten Paß bzw die letzten 700 Höhenmeter haben wir nochmal richtig genossen. Auf dem unserem letzten Col der Transpyrenäen Tour, dem Col de Jau, hatten wir zum ersten mal keine Sonne und standen sogar im Nebel.

Dafür war die abschließende Abfahrt dann ein Genuß im höchsten Maße bei der wir richtig cruisen konnten.
Auch wenn die letzten 40 Kilometer schattig blieben war es dennoch schwül warm. Nach einer finalen Cappuchino Pause in Mosset

konnen wir durch die Umsetzung eines teilweise in Perfektion angewandten Belgischen Kreisels ;-) den Strand, und damit unser eigentliches Ziel das Mittelmeer in Argelés-sur-Mer, in kürzester Zeit erreichen :-))))

Die insgesamt längste Tages-Etappe bedeuteten 163 Kilometer und 2630 Höhenmeter.

Am Ende konnten wir uns über ein gemütliches Abendessen in unserer schönen Hazienda freuen.

In den kommenden 2 Tagen am Mittelmeer wollen wir unsere Transpyrenäen Radtour nochmal in Ruhe Revue passieren lassen. Aber erst einmal ist der erfolgreiche Abschluss ein Grund zu feiern!!!


Spruch des Tages: Entweder Zunehmen oder Abnähen (Bemerkung zum Aubisque Trikot in S statt in XS)

Abwechslung und schöne Aussichten

Bericht vom Donnerstag, 28. Juni 2012 (5. Radtag)

Vom heftigen Gewitter am Vorabend war nichts mehr zu spüren und die Sonne lachte/brannte wieder wie die Vortage vom blauen Himmel. Der heutige Tag heute hatte viele Facetten zu bieten.



Angefangen haben wir mit einem langen, recht gemäßigten 16 km Anstieg auf den Col de la Core. Die Abfahrt war klasse, ohne schwierige Passagen und wir konnten Gas geben.



Gleiches galt für den Col de Latrape, dessen unterer Teil zunächst an einem schönen Flusstal entlang führte.

Der anstrengendste und höchste Gipfel mit 1570 m war der Col d'Agnes, den wir 11 km lang mit 8-12 % Steigung hochklettern mussten - und das ähnlich wie gestern bei 40 Grad (ohne Schatten wohlgemerkt!) in der Mittagshitze.

Die kurze Abfahrt und anschließende Auffahrt zum Port de Lers bot dann eine ganz neue Landschaft mit weiten Serpentinen und einem schönen See auf dem Plateau.


Die Abfahrt war dann nochmal eine Herausforderung, da steil und im ersten Abschnitt mit viel Schotter und Split auf der Straße. Im letzten Teil der Abfahrt konnten wir dann aber in Richtung Tarascon im Gruppetto mit 40-50km/h Gas geben.


Nach dem Ort ging es dann nach einem 4km Anstieg durch den Wald auf eine Höhenstraße, die Route des Corniches, die als eine der schönsten Strecken der Pyrenäen gilt. Dort konnten wir in der (Abend)Sonne die Orte in den Tälern und die umliegenden Berge an uns vorbeiziehen sehen.

Die letzte Abfahrt in Richtung Ax-les-Thermes, unserem Zielort, war dann vor allem für unseren Begleitbus eine Herausforderung, da kaum 2 m breit und zum Tal hin steil abfallend. Die Radfahrer haben die Fahrt ins Tal aber sehr genossen.

Unsere Taten heute: 140km bei 3350 HM. Auch wenn wir nach dem 5. Tag bei der ungewohnten Hitze inzwischen ganz schön ausgepowert sind, werden wir die morgige letzte Etappe ans Mittelmeer sicherlich doch noch genießen.


Spruch des Tages: Die einen haben Vorteile, die anderen dafür Nachteile. Es gleicht sich also alles aus. 

Hitzeschlacht in den Pyrenäen

Bericht vom Mittwoch, 27. Juni 2012 (4. Radtag)

Wie vermutet war die heutige Tour nach der gestrigen Königsetappe heute auch "nicht ohne".




Diese Etappe haben wir den Gründungväter des RCB's und den großen Tour-Erfolgen in Magenta gewidmet.
Mit unseren magenta Trikots waren wir natürlich "auffällig" und wurden des öfteren angefeuert und angesprochen ;-)





Auf dem Programm standen 5 Pässe, die zunächst immer länger und zum Schluss zwar kürzer, aber steiler wurden





Die ersten beiden schönen Anstiege auf den Col d'Azet und den
Col de Peyresourde mit 7-9 % sind wir ganz locker im Gruppetto hoch und runter gefahren, wobei die Steigungen bereits härter waren als die gestrigen.



 

Danach kam der Col de Bales bei dem die Mittagshitze bereits ein häufiges Nachfüllen der Trinkflaschen erforderte.


Im Vorfeld hatten wir über diesen Pass am meisten diskutiert, weil er angeblich gefährlich auf der Abfahrt sein sollte. Nun haben wir unsere eigenen Erfahrungen gemacht und meinen nun: Alles kein Problem! Die Abfahrt war gut zu bewältigen, auch wenn sie steiler und enger war als alle bisherigen Abfahrten.

Einzig gab es sowohl auf dem Anstieg, als auch in der Abfahrt gab es immer wieder längere Abschnitte mit Split die uns Erinnerungen an das Schaltauge von Lutz wach werden ließen, aber dieses Mal gab es keine Panne.

Danach kam das Anstrengendste des Tages. In St. Beart haben wir uns bei 40 Grad (!!) in praller Sonne auf den knackigen Anstieg zum Col de Mentè aufgemacht. Um unter diesen Bedingungen die 850 Höhenmeter auf 9 km Länge zu schaffen, gab's unten nur eines: Autopilot auf  ca. 9 km/h, Kopf ausschalten, kurbeln, kurbeln und trinken... 

Wie gut, dass es oben kaltes, frisches Wasser gab.

Den letzten Anstieg auf den Col d'Aspet hatten wir mit 4 km eigentlich gar nicht mehr auf dem Schirm, aber da ging's dann richtig hoch. Mit bis zu 17 % Steigung hatte er es nach 3.200 Höhenmeter an diesem Tag dann in sich. Aber die schattige Strecke durch Mischwald hat unsere Kräfte noch mal mobilisiert, so dass wir mit einem Endspurt nach 140 km und 3.650 HM in unserem heutigen Zielort Castillon-en-Couserans in einer netten Unterkunft ankamen.
Hier haben uns Soleyn und Michel in ihrem Chambre d'Hote mit leckerer und reichlicher ökologischer, vegetarischer Küche verwöhnt und und uns die Strapatzen der "Hitzeschlacht" in der Pyrenäen vergessen lassen.

Bislang gab es ja auf unserer Tour nur blauen Himmel und Sonne. Aber gegen Abend hat sich hier was zusammengebraut und des gab einen heftigen Hagelsturm. Wir hoffen, dass sich zumindest die Temperaturen abgekühlt haben und wir morgen wieder bei Sonnenschein und kühleren Temperaturen losfahren können...

Spruch des Tages: "Och, da oben ist ja schon oben!" (mit Blick auf den 1,5 km entfernten Col d'Azet)  

Col D'Aubisque, Tourmalet und d'Aspin

Bericht vom Dienstag, 26. Juni 2012 (3. Radtag)

Für unsere Königsetappe mit den bekannten Pyrenäen Pässen Col d'Aubisque, Col du Tourmalet und Col d'Aspin haben wir uns zur Feier des Tages alle "in Schale" geschmissen und grüßen damit v.a. euch VereinskollegInnen des RCB's herzlich aus den Pyrenäen!!
Hätten wir den morgigen Col d'Azet noch rangehangen, dann wäre es eine richtige Tour-de-France-Etappe geworden.

Gleich der erste Anstieg zu Col d'Aubisque hat uns alle begeistert, war er doch sehr abwechslungsreich, nicht so steil und mit tollen Ausblicken im letzten Teil.


Es folgte der Col du Soulour der dem Ausbique nachgelagert ist, wo wir dann unsere "große Pause" machten.
Am Vormittag waren es auch noch ganz erträgliche Temperaturen. Das änderte sich dann allerdings in Richtung
Col du Tourmalet. Schon in der "Gorge de Luz"
und dann am Ausgangspunkt des Tourmalet in Luz St. Sauveur war es unerträglich heiß. In der Sonne waren es über 38 Grad, und kein Wind weit und breit. Problematisch im ersten Teil waren auch Strassenarbeiten, mit viel Split als Belag. Das Zeug hat sich ausgerechnet bei Lutz, der sich von uns am meisten auf den Tourmalet gefreut hatte, in der Schaltung festgesetzt, so dass sein Schaltauge abgerissen ist :-((((
Da in der ganzen Region kein Ersatzteil dafür zu bekommen war (Storck spezial!) hilft sich das Team
Gruppetto nun selbst, in dem morgen das Schaltauge aus dem Rad unseres zweiten Storck-Fahrers (Martin Ö. der dann den Begleitbus fährt) temporär umgebaut wird. Am Donnerstag ist dann Lutz der ohnehin geplante Begleitbus Fahrer und Martin bekommt sein Schaltauge wieder zurück ;-))

Der Anstieg zum Tourmalet fuhr sich ansonsten ganz gut, es war aber irgendwie nicht das Highlight, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber "er" ist schließlich der höchste,bekannteste und berühmteste der Pyrenäen Berge!

Da war der anschließende d'Aspin schon eher was für uns, v.a. auch schattiger ;-)!
Unten erst leicht ansteigend, zwischendrin 8-9 % Steigung und oben dann flacher auslaufend.
Und die Abfahrt war ein Genuß mit unkomplizierten Kurven und tollen Blicken ins Tal und auf die umliegenden Berge.

Gefahren sind wir heute 144 km mit 3.800 Höhenmetern :-) und fühlen uns von der Hitze "schön" durchgekocht. Die Etappe morgen wird ähnlich anstrengend. Es erwarten uns 5 kürzere, dafür zum Teil wieder steilere Anstiege...


Die "Ruhe" vor dem Sturm

Bericht vom Montag, 25. Juni 2012 (2. Radtag)

Auch wenn wir heute eine "gemütliche" Etappe vor uns hatten, war das Frühstück dafür recht sp[art]anisch so dass wir nach unserem ersten moderaten Anstieg mit 1000 Höhenmetern und schönen Serpentinen
auf den Col de la Pierre St. Martin

eine zweite Frühstückspause bzw. vorgezogenes Mittagessen eingelegt haben. Dabei sind unsere noch reichlichen Vorräte etwas weniger geworden.

Danach ging es auf einer langen, wundervollen Flowing-Abfahrt an Pferden und Kühen vorbei ins Arette-Tal.


Am nächsten knackigen Pyrenäen Anstieg auf den Col de Marie-Blanque (die letzten 4km über 10%, davon Kilometer 7 mit einem Durchschnitt von 12 %) hatten unsere beiden "Langen" die Bergwertung.

Unterwegs gab's heute auch eine sehr nette Begegnung mit spanischen Radfahrern, die in Izeste ein feudales Picknick aufgefahren und uns spontan dazu eingeladen haben - Gazpacho, Thunfisch-Quiche, Tortillas, Melone, ect. mit einem individuell gezapften Cidre (die Abfüllanlage sieht man hier...).
@Luiz & Friends: Vielen Dank, es war KLASSE!

In unserem sehr netten Übernachtungsort Laruns haben wir uns bei lauen Sommertemperaturen nochmal mit ordentlich Kohlenhydraten versorgt und sind (hoffentlich) gewappnet für morgen (Col du Tourmalet & Co...)

Die Daten der heutigen "ruhigen" Tour: 99 km und 2002 Höhenmeter.


Spruch des Tages: "Ach, heute gibt es Ö-Saft!"   (Bemerkung nachdem Martin Ö. seinen O-Saft an Angela abgegeben hat)

Von 0 auf 100 ...

Bericht vom Sonntag, 24. Juni 2012 (1. Radtag)
Bei wirklich genialem Wetter ging es zum "Einrollen" heute endlich auf die langersehnte erste Etappe. Die ersten 65 KM ging es im Tal des "Rio Bidasoa" im Belgischen Kreisel zügig voran.

Doch alsbald mussten wir spüren, dass wir nicht in Holland sind. Schon die ersten "Hügel" hatten es in sich. Es ging direkt rampig bergauf. Das Ganze gipfelte in den Anstiegen zu den Cols d'Iraty  (Col_Bagargui) und vor allem dem Col d'Erroymendi bei denen es lange steile Passagen gab und wir insgesamt auf 30 km (incl. 10 km Abfahrt) 2200 Höhenmeter mit Steigungen von bis 15%  zu bewältigen hatten.

Auch wenn wir uns z.T. ganz schön quälen mussten, bei hohen Temperaturen und gnadenlosem Sonnenschein hochzudrücken, hat die Landschaft uns doch um einiges entschädigt.


Letztendlich haben wir auf unserer Prolog-Etappe 6 "Col's" bezwungen und sind (incl. ungewollter Verlängerung) auf   156km und 3650 Höhenmeter gekommen ... für den Einstieg ein ganz schöner Hammer....

Morgen erwartet uns nun die einzig "ruhige" Etappe, wo wir hoffen früh im Hotel zu sein, um uns auf die kommenden "Königsetappen" entspannt vorzubereiten.

Der heutige Spruch des Tages: "...das macht zwar nicht schneller, aber flotter..." (als Hinweis auf Ralph's schicke Jacke beim Frühstück)